Nach der britischen Postreform im Jahr 1840 ging buchständlich die Post ab. Klare, einheitliche Versandkonditionen, günstige Versandkosten, dazu die geniale Idee, das Porto auf den Absender abzuwälzen: England erlebte eine Kommunikations-Revolution.
Überall wurden fleißig Briefe geschrieben und landauf, landab verschickt. So günstig, bequem und praktisch war die Portoregelung mit der “One-Penny-Black”, dass kreuz und quer über die Insel verschickte Briefe schnell normal wurden. Egal, ob Reiche, Arme, Adlige, Geschäftsleute: Alle schrieben begeistert, verschickten emsig das Geschriebene und ließen so das Volumen des Briefverkehrs durch die Decke gehen.
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Es dauert nicht lange, bis das englische Erfolgsmodell über den Ärmelkanal schwappte. Nur wenige Jahre später führten die ersten Länder nach dem englischen Vorbild eigene Postwertzeichen ein. Ganz vorne mit dabei war die britische Kronkolonie Mauritius. Dort passierte etwas Kurioses:
Ein Graveur wurde mit der Erstellung der Druckplatte für die Briefmarkengravur beauftragt. Ihm unterlief ein “gravierender” Fehler. Statt “postage” (Gebühr) einzugravieren, prägte er die Worte “Post Office” (Postamt) auf die Druckplatte. Der Fehler kam erst ans Licht, nachdem die erste Serie mit je 500 roten und blauen Briefmarken ab dem 21. September 1847 in Umlauf gebracht worden waren. Dieser Fehldruck machte die blaue und die rote Mauritius weltberühmt. Die Mauritius-"Post-Office"-Marken wurden zur Legende. Weltweit existieren heute nur noch zwölf beziehungsweise vierzehn Exemplare.
Fortsetzung folgt zu diesen Themen:
Wann und wo erschien die erste Briefmarke in Deutschland?
Warum sammeln Menschen Briefmarken?
Welche Briefmarken sind besonders wertvoll, welche besonders kurios?