Wollen Sie Ihr “Kleingeld” aus der Geldbörse kippen und für schlappe 440.000 Euro mal so eben eine Briefmarke kaufen? Unsereiner mag den Kopf schütteln. Andere legen für so ein kleines, altes Papierding tatsächlich diese irre Summe auf den Tisch: Am 27. September wechselte in einem Wiesbadener Auktionshaus nach einer wilden Bieterschlacht ein “Schwarzer Einser” den Eigentümer. So sieht sie aus:
[Scan von Johann Peter Haseney / Wikipedia]
Im Jahr 1849 – neun Jahre nach Erscheinen der “Black Penny” in Großbritannien – preschte Bayern als erster Staat in Deutschland postalisch voran und brachte die “Schwarze Eins” auf den Markt: eine Welt-Rarität, die Philatelistenherzen zum kollektiven Schmelzen bringt. Warum?
Öffentlich zu erkennen gab sich der Käufer nicht ... echte Kenner schweigen und genießen ...
Nachdem Bayern postalische Fakten geschaffen hatte, zogen bereits wenige Monate später Hannover, Preußen, Sachsen, Holstein und Schleswig nach. Die Briefmarke trat ihren deutschlandweiten und weltweiten Siegeszug an.
Übrigens: Der Wert der roten und blauen Mauritius liegt bei über acht Millionen Euro. Im Vergleich zu diesen zwei weltweit teuersten Briefmarken mutet der “Schwarze Einser” fast schon wieder wie ein Schnäppchen an ...