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30 Jahre Hörtkorn Versandservice in Renningen

Bei Hörtkorn Versandservice GmbH gibt es etwas zu feiern! Vor 30 Jahren - im November 1988 - bezog das Unternehmen seine eigenen Räume. Parallel zur räumlichen Änderung kam es zu einer personellen Änderung in der Geschäftsleitung: Jörg Hörtkorn stieg in die Geschäftsführung mit ein. Heute leitet er in alleiniger Verantwortung die Geschicke des Unternehmens.

Alles begann in einer Garage

40 Jahre ist es her, da stellte sich Bernd Hörtkorn eine alte Kuvertiermaschine in seine Garage. Fortan packte er immer am Wochenende mit maschineller Hilfe Serienbriefe und Prospekte ein. Von Montag bis Freitag verdiente er weiterhin als Büromaschinentechniker sein Geld. Wenn am Samstag oder am Sonntag die Maschine nicht so wollte wie sie sollte, konnte er dank seines Maschinen-Fachwissens die alte Dame immer wieder auf Trab bringen. So wuchs in der Garage das Geschäft mit dem Kuvertieren immer weiter an.

Nächste Station: Gerlingen

Am 1. September 1981 war es soweit: Hörtkorn wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Er hatte passende Räume in Gerlingen angemietet und legte zusammen mit seiner Frau Christa los. Stück für Stück bauten sie ihr anfangs noch lückenhaftes Wissen rund um Kuvertierung, Konfektionierung und Versand aus.

So wie hereinkommende Anfragen und Aufträge es erforderten, eigneten Hörtkorns sich immer mehr Wissen an. Die ersten Mitarbeiter wurden eingestellt, das Unternehmen wuchs.

Zurück nach Renningen. Bitte aussteigen!

Sieben Jahre später ging es zurück nach Renningen. Diesmal war der Umzug auf Dauer angelegt – die Unternehmerfamilie kaufte im November 1988 eine 2.000 Quadratmeter große Fläche im Industriegebiet.

Mit dem Umzug standen zwei weitere wichtige Änderungen ins Haus: Erstens die Umwandlung der Einzelgesellschaft in eine GmbH. Zweitens der Einstieg von Jörg Hortkorn ins Unternehmen; fortan führten Vater und Sohn gemeinsam die Geschicke der Hörtkorn Versandservice GmbH. Als studierter Betriebswirt konnte Hörtkorn Junior in den Folgejahren weitere entscheidende Akzente setzen.

Die goldenen Jahre. Volle Fahrt voraus.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Das Unternehmen investierte in die technischen Voraussetzungen für das lukrative Zeitungs-Versandgeschäft: Spezielle Rechner und Drucker wurden angeschafft. „Seither haben wir für jede Pressepost die passende Versandlösung an der Hand. Ob Tageszeitung, Illustrierte oder Kundenmagazin – wir sind in der Lage, stets die optimale Versandlösung für den Pressevertrieb anzubieten“, erläutert Hörtkorn.

Mit zehn Mitarbeitern waren sie in Renningen gestartet. In den Folgejahren stockte das Unternehmen sein Team auf zwanzig Mitarbeiter auf. „Wenn es drauf ankam, packte an den Wochenenden zusätzlich die ganze Familie mit an. Es war ein tolles Miteinander, gemeinsam haben wir viel bewegt. Wir waren wie eine große Familie.“

Rezession und Internet

Wie in einer Familie hielten alle auch zusammen, als der Wind sich drehte und rauer wehte. Die Rezession nach der Jahrtausendwende stand das Team gemeinsam durch; alle großen Kunden blieben dem Unternehmen erhalten.

Doch dann griff die Digitalisierung immer tiefer in die Unternehmensabläufe ein, mit weitreichenden Folgen. Beispielsweise schmolz mit dem Aufstieg von Amazon das Werbemittellager stark zusammen. Mit den hochautomatisierten Hochregallagern des Onlineshop-Giganten konnten mittelständische Betriebe wie Hörtkorn Versandservice nicht mithalten, und so brach dem Unternehmen ein ganzes Standbein weg.

Zudem traf den Versandservice ganz unmittelbar, dass mit der einsetzenden Massenflut von E-Mails immer weniger Kommunikation über den Postweg lief. Hörtkorn musste strukturell neu denken. Welches Geschäftsmodell ist für einen Versandservice seiner Größe unter diesen neuen Vorzeichen noch zukunftsfähig?

Richtungswechsel

Hörtkorn ging den neuen Weg nicht über den Preis. „Ich kenne Kollegen, die mit Niedrigpreisen möglichst viele Aufträge an Land zogen und so versuchten, sich über Wasser zu halten. Diese Unternehmen sind heute nicht mehr da.“ Hörtkorns Ansatz war und ist ein anderer: Weg vom standardisierten Massengeschäft, hin zur Nische. „Sonderlösungen werden weniger über den Preis verkauft, vielmehr über die Qualität der Beratung. Hochwertige Beratungen sind unser großes Plus“, so Hörtkorn. Denn Mailings würden auch heute noch verschickt, wenn auch deutlich weniger als früher. „Aber da muss dann alles perfekt sitzen, bis ins letzte Detail.“

Klein, fein, flexibel. Und unverzichtbar.

Bei Hörtkorn genießen Kunden zudem die Sicherheit, dass die Mitarbeiter jedes Teil in die Hand nehmen und genau prüfen. „Jedes Gramm ist bei einem Mailing entscheidend. Wir sparen Platz und Gewicht, wo es nur geht.“ Seine Hauptleistungsträger konnte Hörtkorn durch die schweren Zeiten bringen, die ihrerseits dem Unternehmen durch dick und dünn hindurch die Treue halten, manche von ihnen schon seit Jahrzehnten.

Ob die Talsohle nun endgültig durchschritten ist? Hörtkorn sieht mit realistischem Optimismus in die Zukunft. Neben dem immensen Erfahrungsschatz profitieren die Kunden besonders von der Breite der angebotenen Versand-Dienstleistungen: Tatsächlich überzeugen nur wenige aus dieser Branche in der Größe Hörtkorns auf dem Markt - als High Performance-Partner der Post, mit besonderem Fokus auf Sonderlösungen. Als positiv prägend sieht Hörtkorn auch den großen Zusammenhalt unter den verbliebenen Lettershops im Großraum Stuttgart, wo man sich weniger als Konkurrenten denn als Kollegen sieht und sich gegenseitig hilft.

All das gibt Hörtkorn Versandservice sein unverwechselbares Image: Das Unternehmen ist klein, fein, flexibel. Und unverzichtbar.