An allem nagt der Zahn der Zeit, so auch an den Briefmarken:
Seit 1. Januar ist die deutsche Dialogpost briefmarkenfrei. Briefmarken auf Sendungen der Dialogpost sind nicht mehr zugelassen.
Es ist nicht lange her, da hob die Deutsche Post den Mehrwert der Briefmarke noch als Response-Verstärker im Dialogmarketing hervor: Klebt auf der Post eine schöne Briefmarke ...
Bild: Pixabay, Angela T.
... wird diese häufiger vom Empfänger geöffnet, als wenn eine schnöde Frankierwelle oder eine seelenlose digitale Frankierung das Kuvert ziert.
Dieses Argument hat sich auch nicht plötzlich in Luft aufgelöst. Trotzdem erhielt dieses kleine gezackte Viereck im Laufe der Jahre immer weniger Zuspruch. Und jetzt wurden die bunten Hingucker völlig aus der Werbepost verbannt. Aus Deutsche Post – (Profit)Sicht eine nachvollziehbare Entscheidung. Da ist von „deutlich gestiegenen Herstellungskosten für Postwertzeichen“ die Rede, „insbesondere bei kleinen Auflagen“. Das kleine gezackte Viereck, geopfert auf dem Altar der Ökonomie und Effizienz.
Ob und inwieweit durch diese Maßnahme Dialogmailings als Werbeinstrument an Attraktivität einbüßen? Ich fürchte ja. Insbesondere Anbietern mit kleineren Auflagen könnte Geschäft verloren gehen. Als Alternative bleibt jetzt noch die aufgedruckte (Pseudo)-Briefmarke.
Übrigens: Dänemark hat die Briefmarke zum 1. Januar sogar völlig abgeschafft, auch für privat verschickte Briefe und Postkarten. Briefmarken sind in unserem Nachbarland Geschichte. Für die Dänen wohl kein großer Aufreger.
Auch wenn das Neue nicht automatisch schlecht ist: Solange es bei uns noch „echte“ Briefmarken gibt, werde ich diese hübschen bunten Postwertzeichen weiterverwenden, wenn auch nur noch für meine private Post.